Der Verein Natur- und Landeskunde für Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. bietet wieder einige interessante Veranstaltungen an, an denen auch Mitglieder des NWVSH gerne teilnehmen können.

Alle Exkursionen erfolgen mit eigener Anfahrt und vor Ort fußläufig wie angegeben.
Die Teilnahme an den Exkursionen und Führungen erfolgt immer auf eigene Gefahr.

Sonnabend, 20. Juli 2025, 10:00 Uhr, Dauer ca. drei Stunden

Führung durch einen naturnah bewirtschafteten Garten am Stadtrand von Kiel
– Zustand nach 25 Jahren Entwicklung
Leitung: Dr. Ulrich Mierwald
Treffpunkt: 24111 Kiel, Russee, Rendsburger Landstraße 355
Parken: Parkmöglichkeiten bestehen auf dem Lidl-Parkplatz auf der gegenüber liegenden Straßenseite
Anmeldung: bei Dr. Ulrich Mierwald über E-Mail mierwald@naturundlandeskunde.de
Die Zahl der Teilnehmenden muss leider begrenzt werden, deswegen ist eine Anmeldung obligatorisch.

Das ca. 5.000 m² große Grundstück an der Rendsburger Landstraße wurde vor ca. 25 Jahren erworben und wird seitdem „naturnah bewirtschaftet“ mit dem Ziel, einer möglichst großen Anzahl von zumeist heimischen Pflanzen- und Tierarten Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und darüber hinaus durch ständige Beobachtung möglichst viel über die Wuchs- und Ausbreitungsstrategien der Pflanzen zu lernen. Mittlerweile haben sich durch eine überwiegend extensive bis (aus Zeitgründen) sehr extensive Nutzung bzw. Pflege unterschiedliche Lebensräume entwickelt, in denen aktuell über 500 Pflanzenarten und unzählige Tierarten zu beobachten sind. Daneben wird ein Teil des Gartens aber auch zum Obst- und Gemüseanbau genutzt.
Auf der Führung stehen die botanischen Besonderheiten im Vordergrund. Darüber hinaus wird jedoch auch über die Entwicklung des Gartens einschließlich der Erfolge und Misserfolge berichtet und so mancher Tipp für eine naturnahe Bewirtschaftung gegeben.

Sonnabend, 26. Juli 2025, 11:00 Uhr bis ungefähr 16:30 Uhr

Leitung: Hans-Georg Hostrup
Treffpunkt: 25881 Tating, Düsternbrook 6, Gemeindezentrum Tating
Parken: am Gemeindezentrum Tating, 25881 Tating, Düsternbrook 6 (mit WC-Anlage)
Sie erreichen den Treffpunkt am Gemeindezentrum Tating vom Haltepunkt Tating der Deutschen Bahn aus fußläufig in maximal 15 Minuten, danach Mitnahme vom Hochdorfer Garten aus in Fahrgemeinschaften möglich (Bedarf bitte bei der Anmeldung mitteilen!)
Anmeldung: bei Dr. Eckhard Cordsen über E-Mail verein@naturundlandeskunde.de
Fremdkosten: 5 Euro je Person pauschal für die Kirchenführung (Barzahlung vor Ort; Kaffee und Kuchen im Café in Tetenbüll: Selbstzahler)

Auf unserer diesjährigen Exkursion durch Eiderstedt führt uns der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e. V., der Eiderstedter Hans-Georg Hostrup vom Haubarg Blumenhof, freundlicherweise ehrenamtlich.
Wir steuern einige landschaftstypische, sehr schöne Ziel an, an denen wir fachkundig geführt werden:
Hochdorfer Garten: Der Hochdorfer Garten, ein Denkmal der bäuerlichen Gartenkultur Schleswig-Holsteins mit Haubarg, Barockgarten und Landschaftsgarten, entstand ab 1764 und wurde 1979 unter Denkmalschutz gestellt. Eine große Blütenpracht, das Arboretum mit vielen exotischen Gehölzen, Lindenalleen, Lindenlauben, der Hexenwald und das Obstbaumquartier mit historischen Apfelsorten bieten den Gästen ein besonderes Naturerlebnis.
Anschließend besuchen wir den Haubarg Blumenhof, der mitten auf Eiderstedt, im weiten Land vor St. Peter-Ording, steht. Seit 1790 prägt das Bauwerk die Landschaft am Tatinger Süderdeich. Schon von weitem ist das 1.400 qm große Reetdach mit seiner Firsthöhe von 17 m zu erkennen und lässt erahnen, dass hier eines der größten Bauernhäuser der Welt errichtet wurde. Der Haubarg Blumenhof ist seit 1987 als Kulturdenkmal eingetragen.
Die Weiterfahrt geht nach Tetenbüll, zur Kirche St. Anna. Die Pfarrkirche ist auf einer Warft erbaut. Sie ist eine der 18 Kirchen auf Eiderstedt. Diese sind von besonderer bauhistorischer Qualität und stehen auf engem Raum – das ist einzigartig in Europa. Die spätgotische Saalkirche aus Backsteinen wurde um 1400 errichtet. Sie besteht aus einem Langhaus und einem gleich breiten Chor. Der aufgeschüttete Boden der Warft bietet keinen festen Untergrund. Schon im 19. Jahrhundert mussten die Wände mit auf Eichenpfählen gegründeten und aus Ziegeln errichteten Stützpfeilern stabilisiert werden. Der Innenraum des Langhauses war wie Chor und Turmhalle anfangs überwölbt, ist aber spätestens seit dem 18. Jahrhundert mit einer Holzbalkendecke überspannt.
Das Museum Haus Peters in Tetenbüll, gegenüber der Kirche gelegen, das wir anschließend besuchen, ist ein Baudenkmal mit historischem Kaufmannsladen und denkmalgeschütztem Garten. Die Einrichtung des ehemaligen Kolonialwarenladens ist original erhalten. Heute ist das Haus Peters ein Museum mit lebendigem Kaufmannsladen sowie Kunst- und Kulturzentrum.
Unsere Kaffeepause machen wir ebenfalls in Tetenbüll, im Café im Theatrium. Das Café freut sich, uns begrüßen zu können, und erwartet uns mit selbst gemachten Kuchen und Torten, einer vielfältigen Kaffee- und Tee-Auswahl, Bezahlung von jedem selbst im Café.
Zum Abschluss ist die Besichtigung des Haubargs Staatshof in Tetenbüll geplant. Der erstmals 1598 erwähnte historische Haubarg mit seinem mächtigen Reetdach liegt auf einer eigenen Warft in Außenlage zwischen Tetenbüll und Oldenswort. Er wurde früher vom späteren schleswig-holsteinischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten Uwe Ronneburger als landwirtschaftlicher Betrieb geführt.